LANGENFELD. Die Forderungen von ver.di liegen auf dem Tisch – und sie haben es in sich: Löhne und Gehälter sollen ab Januar 2024 um 400 Euro brutto steigen und ab Januar 2025 um weitere 150 Euro sowie die Vergütung für Auszubildende um 200 Euro ab dem kommenden Jahr. Das macht bei den Löhnen und Gehältern ab 2024 ein Plus von 16 Prozent auf den Grundlohn und ab 2025 weitere rund 5,2 Prozent für sechs Monate. Denn der neue Tarifvertrag soll nur bis 30. Juni 2025 gelten, so der Wunsch von ver.di. „Wir hatten damit gerechnet, dass die Forderungen der Gewerkschaft hoch ausfallen würden“, sagt NWO-Geschäftsführer Christian Gladasch. Doch dies sei „ein wirklich dicker Batzen“. Insbesondere die geforderte Steigerung ab 01.01.2024 lasse außer Acht, dass die NWO-Betriebe – als eine der ersten – schon seit Januar 2023 ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine Inflationsausgleichsprämie zahlen.
Die hohen Kostensteigerungen der vergangenen anderthalb Jahre machen den Betrieben und auch ihren Beschäftigten zu schaffen. Gladasch: „Zweifelsohne ist die Branche bereit, ihr Personal fair zu bezahlen. Dennoch darf ein Maß nicht überschritten werden, welches die Wirtschaftlichkeit und Handlungsfähigkeit von mittelständischen Unternehmen gefährdet.“ Jede Lohn- und Gehaltssteigerung muss refinanziert werden können. „Insofern müssen wir besonders auch jene Betriebe bei den Tarifverhandlungen im Blick behalten, die bei Kostensteigerungen immer noch um jeden Euro bei ihren Auftraggebern hart verhandeln müssen.“
ver.di verlangt nicht nur Anpassungen und Erhöhungen im Lohn- und Gehaltstarifvertrag, sondern auch im Manteltarif, darunter die Verdoppelung der Jahressonderzahlung und 30 Tage Urlaub für alle Beschäftigten. Das wären dann noch einmal 5 Prozent on top. „Angesichts dieser hohen Forderungen, die zusammengenommen 21 Prozent ausmachen würden, werden es sicher schwierige Verhandlungen“, betont Gladasch. Dennoch hoffe er auf zügige und zufriedenstellende Gespräche mit einem fairen Ergebnis, „das den Unternehmen und Beschäftigten Planungssicherheit gibt“.
Die Gespräche zwischen NWO und den Arbeitnehmervertretern beginnen im November.
Langenfeld, 26. Oktober 2023