Inflationsprämie: Private Busbranche einigt sich mit ver.di – 107 Euro für 24 Monate

Die Ausgangslage hätte nicht schwieriger sein können: ver.di forderte eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro je Vollzeitmitarbeiter/-in für 2023; der Verband Nordrhein-Westfälischer Omnibusunternehmen (NWO) lehnte dies strikt ab und wollte eine an den wirtschaftlichen Realitäten orientierte Lösung für seine Mitgliedsunternehmen und deren Beschäftigte. Dennoch ist eine Verständigung nun gelungen: Die Tarifpartner einigten sich am Dienstag nach fünfstündigen Verhandlungen. Die Busfahrerinnen und Busfahrer sowie die technischen und kaufmännischen Beschäftigten der Branche erhalten von Januar 2023 bis Dezember 2024 eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 107 Euro netto pro Monat, Teilzeitbeschäftigte anteilig.

„Wir hatten bereits vor dem Treffen der Tarifkommissionen deutlich gemacht, dass die mittelständischen Busunternehmen nach fast drei Jahren Dauerkrise nur sehr wenig Spielraum für Entlastungen haben, die sie ja komplett allein tragen müssen“, erklärt NWO-Geschäftsführer Christian Gladasch. Klar war aber auch: Die Omnibusbetriebe in NRW sind in der Krise bereit, ihre Beschäftigten angesichts erheblich gestiegener Lebenshaltungskosten nach Kräften finanziell zu unterstützen. Das Ergebnis bedeute für viele Unternehmen eine schwierig zu bewältigende Belastung, so Gladasch, man sei an die Grenze des Vertretbaren gegangen.

Für die Beschäftigten bedeute die Einigung kurz vor Weihnachten spürbar mehr Geld im Portemonnaie. Die nächste planmäßige Tabellenerhöhung rückt ebenfalls näher: Zum 1. April 2023 steigen die Löhne, Gehälter und Azubi-Vergütungen um 4,8 Prozent.

Langenfeld, 23. Dezember 2022