Das Treffen am kommenden Dienstag, 20. Dezember, hat es in sich: An diesem Tag verhandeln der Verband Nordrhein-Westfälischer Omnibusunternehmen (NWO) und ver.di über die Inflationsausgleichprämie. Die Gewerkschaft hat bereits die Maximalforderung von 3000 Euro je Vollzeitmitarbeiter/-in ins Spiel gebracht. Nach Vorstellung von ver.di soll der geforderte Betrag quartalsweise zu je 750 Euro in 2023 ausgezahlt werden. „Völlig überzogen“, findet NWO-Geschäftsführer Christian Gladasch. „Keinesfalls werden wird das akzeptieren.“ Diese Forderung wecke komplett falsche Erwartungen. Gleichwohl werden die privaten Omnibusunternehmen in NRW „ihren Beitrag leisten, um für Entlastungen zu sorgen“.
Seit Anfang Oktober ist es Arbeitgebern gesetzlich möglich, sogenannte Inflationsausgleichs-Sonderzahlungen bis zu einem Gesamtbetrag von 3.000 Euro steuer- und abgabefrei bis zum 31. Dezember 2024 zu leisten. Die Prämie kann nur zusätzlich zum Arbeitslohn gezahlt werden und dient allein dem Ausgleich gestiegener Lebenshaltungskosten.
„Die 3.000 Euro entsprächen einer Tariferhöhung von neun Prozent und wären als Zusatzbelastung für die privaten Omnibusunternehmen, unmöglich zu stemmen“, bekräftigt Gladasch. Corona sei nicht vorbei, die Einschränkungen der vergangenen fast drei Jahre würden immer noch nachwirken. Besonders belastend wirken sich zudem die extremen Preissteigerungen der vergangenen Monate aus – verursacht durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Diesel, Strom und Gas sowie Preise für Ersatzteile, aber auch die Supermarktpreise sind erheblich gestiegen. „Den Kostendruck bekommen selbstverständlich auch die Beschäftigten zu spüren. Doch viel Spielraum haben die Unternehmen nicht.“ Außerdem steigen bereits zum 1. April die Löhne, Gehälter und Azubi-Vergütungen um 4,8 Prozent, so wie es der bis Ende 2023 geltende Tarifvertrag vorsieht.
Langenfeld, 13. Dezember 2022