Fahrpersonal via Social Media finden: Erster Spot startet heute – Betriebe in NRW wollen ins Kino

Die Lage im privaten Busgewerbe ist extrem angespannt. Die größte Bedrohung stellt derzeit der Mangel an Fahrerinnen und Fahrern dar. Fast täglich berichten Mitgliedsunternehmen des Verbands Nordrhein-Westfälischer Omnibusunternehmen (NWO) von Personalausfällen – wegen Corona, anderer Erkrankungen und schlichtweg von Beschäftigten, die die Branche gewechselt haben oder dies zumindest vorhaben. Bei 94 Prozent der Unternehmen in Deutschland (Quelle: Umfrage Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) 09/2022) besteht derzeit ein Mangel. In NRW sieht es nicht besser aus: Laut einer NWO-Umfrage benötigen 88,3 Prozent der Mitgliedsunternehmen zusätzliches Personal für Linien- und/oder Schülerverkehr. Um dem etwas entgegenzusetzen, geht heute unter dem Slogan „Bus fahren. Mehr drin als Du denkst.“ ein Social Media Spot zur Fahrergewinnung online, der auf humorvolle Weise die Vielseitigkeit des Fahrerberufs visualisiert. Zu sehen ist er zum Beispiel auf dem bdo-Youtube-Kanal:
                                                                                                           youtu.be/kZv6Yj9pDlo

Viel wichtiger aber: Die Mitgliedsunternehmen des NWO und aller Landesverbände können das knapp einminütige Video und einen 15-Sekünder davon für ihre Kommunikation und die Akquise von Bewerberinnen und Bewerbern nutzen. Das Format ist bewusst kurz gewählt und eignet sich deshalb hervorragend für die verschiedenen sozialen Netzwerke. „Die privaten Busunternehmen und wir als Verbände müssen trommeln, trommeln, trommeln“, sagt Jürgen Weinzierl, 1. Vorsitzender des NWO und Busunternehmer aus Köln. Gemeinsam müsse man auf diese existenzbedrohende Situation aufmerksam machen. „Denn wer in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen wird, findet nicht statt – weder bei Bewerbern noch bei Politik und Institutionen, welche die gesetzlichen Rahmenbedingungen und den Zugang zum Beruf ändern und verbessern können.“ Der NWO hat bereits erste Anfragen von Mitgliedern, die das Video in ihren örtlichen Kinos ausstrahlen wollen, um so unmittelbar Interessenten anzusprechen. „Wir sind uns sicher, dass die Betriebe in NRW diese Kampagne tatkräftig unterstützen werden“, sagt NWO-Geschäftsführer Christian Gladasch.

Die Busunternehmen sollen den Spot in ihre eigene Homepage oder Facebook-Seite einbinden, per WhatsApp oder andere Messenger-Dienste verschicken, ihn bei Instagram oder TikTok posten – kurzum: Das Video soll überall dort zum Einsatz kommen, wo es Interessenten erreichen könnte. Auch Multiplikatoren wie Arbeitsagenturen oder Industrie- und Handelskammern sind dabei eine gute Adresse. Zusätzlich vermarkten die Landesverbände und der bdo den Kurzfilm als Werbung über Facebook/Instagram, Youtube und TikTok.

„Die wenigsten schauen sich heute noch eine Anzeige in der Zeitung an oder ein Plakat an der Bushaltestelle. Fast jeder hat heute ein Smartphone vor der Nase und will mit wenigen Klicks an sein Ziel kommen.“

Mit wenigen Klicks können Interessenten dann auch direkt nach einem Arbeitgeber in ihrer Nähe schauen: In den nächsten Tagen hängen deutschlandweit in den Bussen Aufkleber mit  einem QR-Code, der beim Scannen zum Video führt – und auf die Kampagnen-Seite: www.diebusunternehmen.de. Dort kann man nach dem Abspielen des Videos über eine Suchfunktion nach entsprechenden Betrieben suchen und diese kontaktieren.

Der Social Media Spot ergänzt die bereits bestehende bdo-Kampagne zur Fahrergewinnung, die im vergangenen Jahr gestartet ist. Hauptdarsteller sind Laura Janik, die bereits in einem Film von Sönke Wortmann mitgespielt hat, und Thomas Nigl, ein Comedy-Urgestein. Drehbuchautor und Regisseur ist Sören Eiko Mielke, der 2019 den Deutschen Wirtschaftsfilmpreis gewonnen hat. Geplant sind weitere Videos, dann aber mit „echten“ Busfahrerinnen und -fahrern, welche Lust machen sollen auf den Job hinterm Lenkrad.

Langenfeld, 5. Dezember 2022