Private Arbeitgeber legen bei Lohn und Gehalt deutlich drauf

LANGENFELD. Nach zähen, zwölfstündigen Verhandlungen hat sich der Verband Nordrhein-Westfälischer Omnibusunternehmen e.V. (NWO) in der dritten Verhandlungsrunde mit der Gewerkschaft ver.di auf einen neuen Tarifvertrag für das private Busgewerbe geeinigt. Löhne und Gehälter steigen ab 1. April 2021 um 3,9 Prozent, ab 1. April 2022 um 4,3 Prozent und ab 1. April 2023 um 4,8 Prozent. Die Ausbildungsvergütung wird um 30 Prozent erhöht. Zudem vereinbarten die Tarifparteien unter anderem für 2020 eine Einmalzahlung von 350 Euro, eine Corona-Sonderzahlung von weiteren 350 Euro, eine zehnprozentige Erhöhung der Jahressonderzahlung sowie mehr Urlaub.

„Der neu ausgehandelte Tarifvertrag ist ein Zeichen der großen Wertschätzung an die Beschäftigten“, sagt NWO-Geschäftsführer Christian Gladasch. Gleichwohl sei dieser Abschluss für Mitgliedsunternehmen, die überwiegend auch in der Bustouristik tätig seien und derzeit unter dem Reisebusverbot litten, ein enormer Kraftakt. „Denn viele dieser Betriebe können vom Linienverkehr allein nicht leben. Und es ist kaum damit zu rechnen, dass sich die wirtschaftliche Situation im kommenden Jahr wesentlich erholen wird“, betont Gladasch.

Ver.di hatte ursprünglich für das Pandemiejahr 2020 Lohn- und Gehaltssteigerungen von 25 Prozent und für Folgejahre Steigerungsstufen von jeweils weiteren fünf Prozent gefordert. „Dass wir diese Forderungen abwenden konnten, ist ein Erfolg und gibt unseren Mitgliedsunternehmen sowie deren Beschäftigten eine Perspektive.“ Der neu ausgehandelte Tarifvertrag läuft bis 31.12.2023.

Langenfeld, 11. November 2020