500 Busse warten in NRW auf ihren Einsatz

Busunternehmen könnten die Schülerbeförderung verstärken, damit auch dort die Abstandsregeln eingehalten werden können. Doch noch immer zögern Schulträger, freie Kapazitäten zu bestellen.

LANGENFELD. Überfüllte Schulbusse gehören vielerorts in Nordrhein-Westfalen morgens noch immer zum täglichen Bild. Eine aktuelle Abfrage unter den Mitgliedern des Verbands Nordrhein-Westfälischer Omnibusunternehmen (NWO) e.V. hat ergeben: 500 Busse warten auf ihren Einsatz. Damit ist die Hälfte von 1000 Schulbussen, die die Landesregierung zum Schulstart nach den Sommerferien den Städten zur Verfügung gestellt hat, noch nicht auf den Straßen. Manche Kommunen haben schnell reagiert, andere zögern hingegen noch immer – trotz teilweise heftiger Kritik von Eltern, Schulpflegschaften und Kommunalpolitikern.

Der NWO bietet nach wie vor Unterstützung bei der Suche nach freien Kapazitäten an. Schulträger können sich direkt an den NWO wenden und erhalten von ihm eine aktuelle Liste von Unternehmen mit Linien- und Reisebussen, die verfügbar sind – inklusive Fahrpersonal. Das Land NRW übernimmt die Kosten vollständig. Dafür hat das Verkehrsministerium 13,5 Millionen Euro bereitgestellt. „Die Mittel können abgerufen werden. Die Beantragung dieser Zuschüsse stellt für Schulträger keine allzu große bürokratische Hürde da“, sagt NWO-Geschäftsführer Christian Gladasch. Dennoch hätten manche Kommunen weiterhin vergaberechtliche Bedenken, obwohl sie die Mittel bereits seit dem 5. August 2020 beantragen könnten.

Die Förderung zusätzlicher Busverkehre zur Schülerbeförderung soll voraussichtlich bis zu den Weihnachtsferien weiterlaufen.

Langenfeld, 8. September 2020