„Rettet die Busunternehmen“: Bundesweiter Aktionstag am 27. Mai – NWO organisiert Demo am Düsseldorfer Landtag

Der langanhaltende Shutdown der Wirtschaft hat die privaten Omnibusunternehmen in NRW hart getroffen. Existenzen vieler NWO-Mitgliedsbetriebe stehen auf dem Spiel. Zeitweise wurden Schülerverkehre eingestellt und der ÖPNV deutlich reduziert. Der Reisebusverkehr ist vollständig zum Erliegen gekommen. Gerade Unternehmen mit vielen modernen, umweltfreundlichen Reisebussen (die Anschaffung eines Busses schlägt mit 400.000 bis 500.000 Euro zu Buche) stehen vielfach vor dem Aus. Noch immer gilt auch in NRW aufgrund der Corona-Pandemie ein komplettes Verbot touristischer Reisebusverkehre, während andere Branchen schon von Lockerungen profitieren. Den Reisebusverkehren, d. h. Mietomnibus-, Ausflugs- und Ferienzielverkehren, setzt dieser unhaltbare Zustand täglich zu.

Wie kann es sein, dass gemäß aktueller Corona-Schutz-Verordnung neben der Gastronomie und Hotellerie sogar Freibäder, Fitnessstudios und Tanzschulen ihren Betrieb wieder aufnehmen durften, aber bislang nicht einmal Ausflüge mit Reisebussen zur Landesgartenschau nach Kamp-Lintfort möglich sind? Selbst Kulturveranstaltungen wie Konzerte und Aufführungen können – mit Hygienekonzept – bereits wieder mit bis zu 100 Zuschauern genehmigt werden! Dies ist logisch nicht vermittelbar.

Jetzt ist es an der Zeit, dass endlich auch die Reisebusse wieder auf die Straße gelassen werden. Wir haben geliefert; nun muss das NRW-Gesundheitsministerium zum NWO-Hygiene-Konzept Farbe bekennen.

Kaum eine Branche ist derart Anlage-intensiv wie die Busbranche. Die meisten Betriebe sind breit aufgestellt, sind im ÖPNV und Schülerverkehr mit Linienbussen tätig und führen Klassenfahrten, Ausflüge und Reisen mit Reisebussen durch. Das Reisebusverbot, das nun seit mehr als zwei Monaten gilt, hat wegen der fortlaufenden Finanzierungskosten bei gleichzeitig fehlender Lockerungsperspektive das Potenzial, auch breit aufgestellte Betriebe in den Abgrund zu reißen, von reinen Busreiseveranstaltern ganz zu schweigen.

Die durch traditionsreiche Familienunternehmen geprägte Busbranche ist – als Träger des ÖPNV und des Schülerverkehrs – im Flächenland NRW systemrelevant. Sie ist nun strukturell massiv bedroht.

Angesichts der katastrophalen Lage vieler Unternehmen reichen die bisher ausgelobten finanziellen Hilfen bei weitem nicht aus. Ein Betriebe-Sterben droht ganz konkret. Weitere Finanzhilfen von Bund oder Land NRW werden unbedingt benötigt.

Um unseren Forderungen an die Politik auch öffentlich noch mehr Nachdruck zu verleihen, ruft der NWO die Mitgliedsbetriebe zu einer Demonstration auf

am 27. Mai 2020
Landtagswiese
vor dem NRW-Landtag
Düsseldor
f

Mittlerweile haben schon zahlreiche Busunternehmen ihre Teilnahme an der Kundgebung angemeldet.

In Berlin werden die bundesweit agierenden Verbände bdo, RDA und GBK mit einer gemeinsamen Kundgebung auf die Nöte der Branche aufmerksam machen. Dort fahren drei Buskorsos mit je 100 Bussen. Weitere Aktionen laufen in anderen Landeshauptstädten: busunternehmen-retten.blogspot.com

In Düsseldorf handelt es sich nicht um einen Buskorso durch die Stadt, sondern um eine Kundgebung vor dem Landtag. Die Busse bleiben auf der Rheinwiese – die dem Landtag auf der anderen Rheinseite schräg gegenüberliegende Fläche – geparkt und werden dabei dort den Hilferuf " BUS NRW SOS" darstellen. Dieser wird aus der Höhe fotografisch festgehalten und verbreitet.

Vor dem Landtag werden wir im Rahmen einer Kundgebung unsere Forderungen vortragen und eine Resolution an die Landesregierung überreichen und hoffen auf ein klares Statement zur Rettung der privaten Omnibusunternehmen in NRW.

Zum Ablauf der Demonstration:

  • 11.30 h Eintreffen der Busse und Aufstellung auf der Rheinwiese
  • 12.30 h Beginn der Kundgebung vor dem Landtag

Langenfeld, den 22.05.2020